Projektkoordinator
Ostfriesland Tourismus GmbH
Ledastraße 10
26789 Leer, Deutschland
Tel +49 (0) 491 - 91 96 96 60
E-Mail wattenmeer(at)ostfriesland.travel
Internet www.ostfriesland.travel
Barrierefreiheit ist für zehn Prozent der Menschen unentbehrlich; für rund 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent komfortabel. Diese Faustformel zeigt, dass alle Menschen von der barrierefreien Ausgestaltung der Lebensräume profitieren, vor allem aber Menschen mit Behinderungen ein Zugang ermöglicht wird. Für das Projektgebiet am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer ergeben sich viele Herausforderungen aber auch zahlreiche Chancen, um diesen einzigartigen Landschaftsraum für diese Menschen erlebbar zu machen. Beim Begriff Barrierefreiheit wird oftmals ausschließlich an Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gedacht. Weniger im Fokus stehen vielfach die Gruppen der Menschen mit Hör- oder Seheinschränkungen, mit Lernschwierigkeiten oder die Familien mit kleinen Kindern, welche mit diesem Arbeitspaket explizit angesprochen werden sollen.
Ostfriesland Tourismus GmbH
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26789 Leer, Deutschland
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Die neue, digitale Karte bietet einen Überblick über eine Auswahl an barrierefreien Angeboten im deutsch-niederländischen Wattenmeerraum. Insgesamt sind über 250 Angebote aus sieben Kategorien dargestellt. Hierzu zählen die Bereiche Landschaft/Natur, Kultur, Freizeit/Erholung, Anreise/Mobilität sowie barrierefreie Touristinformationen. Ergänzt werden diese um Informationen zu Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben. Der Nutzer hat die Möglichkeit, die Karte in deutscher und niederländischer Sprache abzurufen. Neben den barrierefreien Angeboten wird die Karte um allgemeine Informationen zum Wattenmeer zu verschiedenen Themen wie beispielsweise Natur- und Kulturlandschaft, Bewohner, Sprache und Kulinarik ergänzt. Diese Texte sind zusätzlich in Leichter Sprache verfügbar.
Die Projektpartner können die Karte zukünftig um weitere POIs ergänzen.
Die Reisebloggerin Kim Lumelius alias "Wheeliewanderlust" war in der Wattenmeerregion zu Gast. Als Rollstuhlfahrerin testete sie eine Woche lang die barrierefreien Angebote auf den Inseln und auf dem Festland. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse hat sie mit Fotos und einem Bericht in ihrem Online-Blog festgehalten.
Um die barrierefreie Tourismusentwicklung im Projektgebiet des INTERREG V A-Projektes „Watten-Agenda 2.0“ zu stärken, schrieben die Projektpartner der Watten-Agenda 2.0 erstmals einen grenzübergreifenden Tourismuspreis in 2021 aus, um den sich touristische Akteure mit ihren geplanten, noch nicht umgesetzten Projektideen zur Verbesserung der barrierefreien Angebotsstruktur bewerben konnten.
Am 04. November fand die Preisverleihung auf dem Wadden Festival in Leeuwarden statt.
Im Rahmen der Maßnahme „Barrierefreie Wattenmeerregion“ wurden vier Videos gedreht, die verschiedene Themenkomplexe zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer in Gebärdensprache aufgreifen. Die Videos berichten über die „Faszination Ebbe und Flut“, die „Small Five im Wattenmeer“, das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und zu Wattwanderungen. Da Gebärdensprache nicht international einheitlich ist, wurden die Clips sowohl in niederländischer als auch in deutscher Gebärdensprache separat erstellt.
Die Videos werden über die Projektgemeinschaft vermarktet und stehen allen touristischen Leistungsträgern, Nationalpark-Partnern, Nationalpark-Häusern kostenfrei zur Verfügung. Geziegt werden sie z. B. im Wattenmeer Zentrum Afsluitdijk, im Robbenzentrum in Pieterburen und dem Informationszentrum MP Schiermonnikoog und auf der ITB in Berlin.
Mit dem Ziel, das Wattenmeergebiet als einzigartigen Lebensraum auch für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, für Menschen mit Migrationshintergrund oder für Kinder, die gerade erst das Lesen lernen, erlebbar zu machen, wurden ausgewählte Texte in Leichter Sprache übersetzt. Grundlage hierfür bildeten die sieben Texte zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer (Vgl. Arbeitspaket „Smartes Wattenmeer“ erstellt). Die Texte in Leichter Sprache kommen auf der digitalen Übersichtskarte zum Einsatz und können den entsprechenden Zielgruppen auch an verschiedenen Touchpoints (z. B. in Touristinformationen) angeboten werden. Zudem stehen sie in der Brand Space vom ProWadLink Projekt zur Verfügung. Da die niederländische und die deutsche leichte Sprache Unterschiede aufweisen, wurden die Texte separat übersetzt. Die niederländischen Texte werden 2021 übersetzt und ebenfalls auf den genannten Kanälen bereitgestellt.
Das Webinar mit neun niederländischen Teilnehmern fand am 27. Mai 2020 statt. Zwecks Übersetzung begleitete Joke Pouliart (Erheber des bundesweit einheitlichen Zertifizierungssystems „Reisen für Alle“ im deutschsprachigen Projektraum) das Webinar. Auf deutscher Seite wurde das Webinar am 28. Mai 2020 mit zwölf Teilnehmern durchgeführt. Im Anschluss daran erfolgte eine Ergebnisdokumentation. Auf dieser Basis werden weitere Schritte geplant. So soll aus den Rückmeldungen beispielswiese ein Vorschlag für ein komfortables „Schaufensterangebot“ erstellt werden. Zudem wurden wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung der weiteren Outputs (bspw. für die grenzübergreifende Übersichtskarte in leichter Sprache) gesammelt.
Die Webinare haben die unterschiedlichen Sachstände in Deutschland und den Niederlanden deutlich gemacht. Die Vermarktung barrierefreier Angebote steht in den Niederlanden nicht so sehr im Fokus, wie im deutschen Projektgebiet. Bisher werden die Angebote im niederländischen Projektgebiet nur bedingt gebündelt auf einer Plattform zur Verfügung gestellt. Festgestellt wurde aber auch, das im gesamten Projektgebiet zahlreiche qualitätvolle barrierefreie Angebote vorhanden sind. Das deutsche Projektgebiet profitiert von dem bundesweit angelegten Projekt „Reisen für Alle“.
Im Frühjahr 2020 wurden zwei Webinare zum Thema „Barrierefreier Tourismus: Produktentwicklung und Sensibilisierung“ für Regional-Manager und Leistungsträger angeboten. Da sich das Grundlagenwissen und die Herangehensweisen (noch) zu sehr voneinander unterscheiden, wurde je ein Webinar in den Niederlanden und in Deutschland durchgeführt. Für Akteure aus Bad Zwischenahn wurde zusätzlich eine Veranstaltung angeboten, da dieser Ort im Bereich der Barrierefreiheit bereits sehr weit vorangeschritten ist. Durch diese Vorgehensweise konnte spezifisch auf die individuellen Ausgangslagen eingegangen werden. Auf Basis dieser Rückmeldungen wurden wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung weiterer Outputs gesammelt.
Vom 16. bis 19. Januar 2020 wurde das Wattenmeer mit einem eigenen Stand auf der Ferien-Messe in Wien präsentiert. Mit mehr als 850 Ausstellern aus 80 Ländern gilt die Veranstaltung als österreichische Leitmesse für Urlaub, Reisen und Freizeit. Ziel war es, das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer auch international bekannter zu machen und die Österreicher hierfür zu begeistern. Neben den Niederlanden und der Schweiz stellt Österreich für das Projektgebiet einen der wichtigsten Quellmärkte aus dem Ausland dar. Insbesondere die typische Natur- und Kulturlandschaft am Weltnaturerbe Wattenmeer sind bei den Gästen gefragt.
Die Webseite www.friesland.nl wurde im Rahmen des Arbeitspaketes um barrierefreie Angebote ausgebaut. Dabei stellten die Webinare eine wichtige Grundlage dar. Die Angebote auf der Seite werden sukzessiv erweitert. Aktuell ist die Seite auf Niederländisch verfügbar, wird 2021 aber auch auf Deutsch abrufbar sein.
Webseitenlink: https://www.friesland.nl/nl/plannen/toegankelijkheid-friesland
Die barrierefreien Angebote werden zudem auf der Webseite von VisitWadden dargestellt. Dies wird durch die Zusammenarbeit von Marketing Groningen und Toegangelijk Groningen im nächsten Jahr realisiert. Hierzu fanden bereits erste Gespräche statt.
Für Menschen mit und ohne Einschränkungen wurden Audiodateien in zwei Sprachen (deutsch und niederländisch) produziert. Diese werden zukünftig über die Lautsprecheranlagen auf der Fähre der Internationalen Dollard Route (IDR) zum Einsatz kommen. Die Inhalte vermitteln den Gästen die Besonderheiten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer. Die Fährverbindung, die über den Dollart Ditzum, Emden und Delfizjl verbindet, wird jährlich von rund 7.000 Personen genutzt.
Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit EFRE-Mitteln und Geldern des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sowie der Provincie Fryslân und Provincie Groningen kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Ems-Dollart-Region (EDR).
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