Bei Veranstaltungen im Naturraum wurde deutlich, dass Umweltthemen wie Müllvermeidung, Verzicht auf bzw. Alternativen zu Einweggeschirr etc. noch nicht präsent sind und ein Diskussionpunkt sind. Hier finden Sie Perspektiven und Ansätze zur nachhaltigeren Entwicklung von Veranstaltungen erarbeitet.
Verknüpfung Natur und Kultur
Inhalt des Arbeitspaketes
Ziel der Maßnahme ist die intensive, grenzübergreifende Zusammenarbeit von Kulturträgern sowie von kleinen und mittelständigen Unternehmen im Projektgebiet. Auf diese Weise soll eine neue Verknüpfung von Kultur und Natur hergestellt und damit Kulturbegeisterten einen Zugang zum Weltnaturerbe verschafft werden.
Stichting Merk Frylsân
Zudergrachtswal 2
8933 AD Leeuwarden, Niederlande
Tel +31 (0) 58 233 0740
E-Mailinfo(at)merkfryslan.nl
Internet www.friesland.nl
Dag van het Wad/Welterbe-Geburtstag 2019
In Zusammenarbeit mit der Initiative Doe eens Wad wurde anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer an verschiedenen Standorten entlang der niederländischen Wattenmeerküste (Kornwerderzand, Wierum, Lauwersoog und Terschelling) ein gemeinschaftliches Geburtstagssingen organisiert. Nach dem gemeinsamen Lied folgte eine Aufräumaktion an den Deichen sowie auf der Sandbank bei Wierum (Engelmansplaat). Hierfür wurden plastikfreie Jutebeutel ausgegeben, die die Teilnehmer am Ende mit nach Hause nehmen durften.
Grenzübergreifende Sommerkampagne #wadbijzonder bzw. #wattbesünners
Corona-bedingt konnten die Feierlichkeiten anlässlich des Welterbe-Geburtstages leider nicht stattfinden. Als Alternative wurde ein grenzübergreifendes Video mit Aufnahmen aus deutsch-niederländischen Wattenmeer erstellt. Der Sprecher bringt die Liebe zum Wattenmeer durch ein für die Watten-Agenda 2.0 verfasstes Gedicht zum Ausdruck. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit der Ostfriesischen Landschaft vom Niederländischen ins Deutsche übersetzt und angepasst. Das zweisprachige Video wurde allen Leistungsträgern zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Am 27. Juni 2020 wurde das Video gemeinschaftlich auf allen Social-Media-Kanälen gepostet und auf der Landingpagehttps://www.welterbegeburtstag.de/ sowie auf www.visitwadden.nl/voeljevrij präsentiert.
Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit VisitWadden von Juli bis September 2020 die grenzübergreifende Sommerkampagne #wadbijzonder bzw. #wattbesünners zum Wattenmeer ins Leben gerufen. Die Kampagne vermittelte Besuchern und Einheimischen die Einzigartigkeit und Faszination des Wattenmeerraumes und präsentierte auf einer Landingpage (www.wattenmeer-entdecken.de) eine Vielzahl an Erlebnisangeboten im Projektgebiet. Entsprechende Wegweiser an markanten Standorten und/oder bei Freizeit- und Kultureinrichtungen im Wattenmeerraum wiesen auf die Aktion hin. In Deutschland wurden 15 und in den Niederlanden 17 Wegweiser installiert. Ein Gewinnspiel animierte Gäste und Einheimische zusätzlich zur Verbreitung der Hashtags, auf die auch über Begleitmedien („Insta-Rahmen“) hingewiesen wurden. Mit dieser Kampagne wurden erstmalig grenzübergreifend ganz unterschiedliche Leistungsträger und Akteure über ein innovatives Format miteinander vernetzt. Damit hatte die Watten-Agenda 2.0 nicht nur die Möglichkeit, sich gegenüber Gästen an verschiedensten Stellen im Projekttraum zu präsentieren, sondern die Maßnahme sorgte auch im Bereich des Innenmarketings für positive Impulse und trug zur Bekanntheit des Projektes bei.
Workshop
Im Zuge des Symposiums von Visit Wadden fand am 4. April 2019 ein Workshop zur Watten-Agenda 2.0 und speziell zum Arbeitspaket „Verknüpfung von Natur und Kultur“ statt. An dem Workshop nahmen 37 Unternehmer und Leistungsträger teil. Elf Teilnehmer bekundeten direkt vor Ort ihr Interesse an einer Zusammenarbeit im Rahmen des Arbeitspaketes. Auch das Arbeitspaket Barrierefreiheit in der Wattenmeerregion wurde in diesem Zusammenhang thematisiert. Die Ergebnisse des Symposiums bildeten die Grundlage für die Konzeption und Planung der Maßnahmen des Arbeitspaketes.
Unternehmer- und Kulturcafé
Ziel des Unternehmer- und Kulturcafés ist es, die Entwicklung von Routen, Arrangements, Projekten und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Unternehmern und dem Regionalmarketing anzuregen. Auf diese Weise soll ein attraktives und lebendiges Kulturangebot in der Wattenmeerregion entstehen.
Das erste Unternehmer- und Kulturcafé fand am 27. November 2019 in Holwerd statt. Insgesamt nahmen 33 lokale Unternehmer sowie Studenten der NHL Stenden (Studiengang Leisure and Events) teil. Die Teilnehmer entwarfen dabei in Gruppenarbeit attraktive und sinnvolle Rad- oder Wanderrouten in ihrer Region. Hierbei wurden bestehende Routen z. B. durch Sehenswürdigkeiten und Rastplätzen oder auch Arrangements erweitert bzw. angereichert. Im zweiten Teil des Abends entwickelten die Teilnehmer Ideen für den Dag van het Wad/Tag des Wattenmeeres. 20 konkrete Veranstaltungsideen waren das Ergebnis.
Als Resultat des Unternehmer- und Kulturcafés wird aktuell eine Route konkretisiert und finalisiert. Eine Vorstellung der Route im Rahmen eines nächsten Workshops ist in Kürze geplant. Mit der Perspektive einer Platzierung als dauerhaftes Angebot am Markt wird es am Dag van het Wad/Tag des Wattenmeeres einen Testdurchlauf der entwickelten Routen, Arrangements, Projekte und Veranstaltungen geben.
Weitere Unternehmer- und Kulturcafés auf niederländischer Seite sind in Zusammenarbeit mit den Regionalmarketing-Managern angedacht. Auch auf deutscher Seite soll dieses Veranstaltungsformat 2020 durchgeführt werden.
Route Rondje Holwerd in Friesland (NL)
Noch vor der Corona-Krise organisierte Merk Fryslân 2019 und 2020 zwei Unternehmer- und Kulturcafés, um eine Route in Nordost-Fryslân zu entwickeln. Daraus ist die Route „Rondje Holwerd“ mit besonderen Geschichten entlang des Weges und der Möglichkeit des Kennenlernens lokaler Unternehmer und kleinräumiger Kultur- und Naturangebote entstanden. Die Route führt entlang der Küste des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer vorbei u. a. am Besucherzentrum Terp Hegebeintum, am Wattenerlebniszentrum De Noordhoren sowie an der Textildruckerei De Kleine Lijn u. v. m. Bis Ende 2021 werden mindestens sechs Routen für das Wattenmeergebiet entwickelt. Lokale Unternehmer, Bildungseinrichtungen, Einwohner sowie Kultur- und Naturorganisationen sollen weiterhin an der Entwicklung beteiligt werden. Die Route ist sowohl auf dem Tourenplaner „Grenzenlos Aktiv“ als auch auf der Landingpage zum Welterbe-Geburtstag sowie in die Sommerkampagne (#wadjizonder/#wattbesünners, siehe Ausführungen zu Welterbe-Geburtstag/Dag van het Wad) eingebunden. In Zusammenarbeit mit den Regional-Managern und den Unternehmern wurde ein Info-Flyer erstellt.
Entwicklung von Fahrradrouten
Zusammen mit den Regional-Managern arbeitete Merk Fryslân verschiedene Fahrradrouten in den Niederlanden aus, verfasste Texte und integrierte Sehenswürdigkeiten am Wegesrand. Diese wurden in einem nächsten Schritt mit den Unternehmern und Touristikern abgestimmt, wodurch ein fortlaufender Dialog stattfand. Die Routen wurden auf der Website von VisitWadden eingepflegt und sind dort abrufbar. Sobald die Einrichtungen und Gastronomen in Anhängigkeit von der Corona-Lage wieder öffnen dürfen, werden die Routen eröffnet und vermarktet.
„Dorpenroute und Gastherenroute“:
Im Wattenmeerraum gibt es viele kulinarische Schätze, die durch Fahrradrouten stärker in den Fokus gerückt werden sollen. Aus diesem Grund wurden die zwei Routen „Dorpenroute“ und „Gastherenroute“ zusammen mit dem Nationalpark De Alde Feanen erstellt. Die Routen wurden am 4. September 2020 offiziell während des Fête de la Nature Festivals am Besucherzentrum des Nationalparks De Alde Feanen eröffnet. Aufgrund der Corona-Situation fand die Übergabe nur im kleinen Rahmen statt.
zur Dorpenroute zur Gastherenroute
„Van hofstad naar wad“:
Um die Verbindung von der Hauptstadt Leeuwarden, der Provinz Friesland, zum Wattenmeer zu schaffen, wurde eine entsprechende Fahrradroute entwickelt. Die Route führt die Fahrradfahrer*innen an historischen Gebäuden vorbei bis an das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer.
Archäologisches Watt Teil 1 und 2:
Die Route verläuft entlang archäologischer Highlights wie zum Beispiel die Fibula oder auch das Sodenhaus. Die Fahrradfahrer*innen bekommen einen Einblick in die Geschichte des Wattenmeergebiets. Da die Routenlänge insgesamt 100 km beträgt, wurden die Route in Teil 1 und Teil 2 aufgeteilt.
Culinaire Fietstoocht Terschelling:
Die kulinarische Radtour führt die Fahrradfahrer*innen an kulinarischen Schätzen vorbei. Die Route wurde zusammen mit einer Insulanerin von Terschelling entwickelt. Dabei wurden auch verschiedenste Unternehmer (Gastronomen, kleine Dorfläden, VVV) eingebunden.
Mikroabenteuer mit Paulien
Mikroabenteuer sind kleine Abenteuer, die jeder im Alltag und in seiner Umgebung erleben kann. Durch die Corona-Situation lag der Fokus auf Urlaub im jeweils eigenen Land. Vor diesem Hintergrund ist die Idee eines Blogbeitrags in den Niederlanden entstanden. Damit wurden den Einheimischen die Abenteuer vor der eigenen Haustür vorgestellt. Die Bloggerin Paulien van der Werp berichtete in ihrem Blogbeitrag „Ein unvergesslicher Roadtrip“ über ihre dreitägige Tour durch Nordwest Friesland und begeisterte mit ihrer lebhaften Schreibweise. Der Blogbeitrag steht in deutscher und niederländischer Sprache auf der Website von VisitWadden (https://www.visitwadden.nl/nl/verhalen/bundel/op-roadtrip-in-noordwest-friesland zur Verfügung und wurde u. a. über die Social-Media-Kanäle von VisitWadden publik gemacht.
DIY Wadden Excursie Pakets
In den Niederlanden gibt es mit den „Wadden Exkursie-kits“ kleine Pakete mit Heften, Büchern und Informationen zum Wattenmeer. Die niederländischen Projektpartner haben 50 Pakete erworben, um sie den touristischen Leistungsträgern sowie kleinen und mittelständigen Unternehmen zur kostenfreien Ausgabe an Gäste zur Verfügung zu stellen. Die Aktion wurde sehr gut angenommen, denn die Pakete waren innerhalb kürzester Zeit vergeben. Es ist angedacht, das Paket auch auf deutscher Projektseite zu adaptieren.
Zusammenarbeit mit Europäischen Fördermitteln unterstützen
Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit EFRE-Mitteln und Geldern des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sowie der Provincie Fryslân und Provincie Groningen kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Ems-Dollart-Region (EDR).