Das Wattenmeer ist ein weltweit einzigartiger Naturraum, der seit Jahrzehnten unter Schutz steht. Seine Einzigartigkeit wurde mit der Auszeichnung zum UNESCO-Weltnaturerbe nochmals international untermauert. Dieser schützenswerte Lebensraum nimmt sowohl hinsichtlich der geologischen und ökologischen Prozesse als auch seiner Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt eine weltweit herausragende Rolle ein. Er ist prägend für die Ems Dollart Region. Das Wattenmeer und die Küstenregion bieten ein Zuhause für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die andernorts selten geworden sind.
Gleichzeitig ist dieser Raum aber auch Siedlungs- und Wirtschaftsraum für eine Million Menschen und Urlaubsregion für mehr als vier Millionen Gäste. Der Schutz dieses einzigartigen Lebensraumes kann dauerhaft nur gelingen, wenn er breit gesellschaftlich getragen wird. Der Ausgleich der Interessen von Naturraum und regionaler und touristischer Entwicklung stellt daher eine immanente Herausforderung dar, denen mit innovativen Lösungen begegnet werden muss. Eine touristische Nutzung, die das Wattenmeer lediglich „berücksichtigt“, greift dabei zu kurz. Vielmehr muss ein nachhaltiger Tourismus einen aktiven Beitrag zum Schutz der Wattenmeerregion leisten. Es ist ein wertschätzender Tourismus erforderlich, der sich auf die Bedeutung und die Einzigartigkeit des Wattenmeers fokussiert und dadurch zu dessen Schutz beiträgt.
Aus diesem Grund wurde das Förderprojekt “Watten-Agenda” ins Leben gerufen, mit dem Ziel die grenzübergreifende Entwicklung und Umsetzung eines neuen und nachhaltigen Tourismus zum Erhalt und Schutz des Ökosystems Wattenmeer zu schaffen. Vom 01. Oktober 2015 bis zum 30. September 2019 arbeiteten die Projektpartner gemeinsam an der grenzübergreifenden koordinierten Umsetzung der nachfolgenden Ziele in den vier Arbeitspaketen:
(1) Sensibilisierung und Begeisterung für das Wattenmeer,
(2) Wissen und Wissensvernetzung über das Wattenmeer,
(3) Verknüpfung nachhaltiger Erlebnisformen mit dem Wattenmeer,
(4) Kommunikation über die Region hinaus.
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Zusammenstellung der zentralen Projektergebnisse, die wir als Projektgemeinschaft zur grenzübergreifenden Entwicklung und Umsetzung eines neuen und nachhaltigen Tourismus zum Erhalt und Schutz des Ökosystems Wattenmeer umgesetzt haben.
Die Projektpartner der Watten-Agenda
Im Mittelpunkt des grenzübergreifenden Folgeprojektes „Watten-Agenda 2.0“ stehen die Verringerung von Umweltbelastungen sowie innovativen Ansätze zur Weiterentwicklung eines nachhaltigen wertschätzenden Tourismus am Weltnaturerbe Wattenmeer.
Fördervolumen: 1.697.502,45 EUR
Förderperiode: 01.01.2019 - 30.06.2022
Das Projektgebiet
Das Projektgebiet erstreckt sich von der niederländischen Küste der Provinzen Fryslân und Groningen über Ostfriesland bis zur Weser auf deutscher Seite und umfasst auch das maritim geprägte Binnenland.
Wir arbeiten zusammen - Wijk werken samen!
Dies ist der Leitsatz der Projektpartner des deutsch-niederländischen INTERREG V A-Förderprojektes „Watten-Agenda“. Zu der Projektgemeinschaft gehören die Provincie Fryslân, Marketing Groningen, die Internationale Dollard Route e.V., die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, die Ostfriesland Tourismus GmbH sowie Die Nordsee GmbH. Das Projekt begann am 01.10.2015 und endete am 30.09.2019.
Einfach zusammen - ohne Grenzen
Die Europäische territoriale Zusammenarbeit (INTERREG-Programme) spielt bei der Beseitigung von Hürden an den Grenzen sowie der Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eine wichtige Rolle.
Förderung
Projektlaufzeit: 01.10.2015 - 30.09.2019
Projektbudget: 2.592.791,38 EUR
Ems Dollart Region (EDR)
Die Ems Dollart Region (EDR) ist die nördlichste europäische Grenzregion entlang der deutsch-niederländischen Grenze. Sie wurde 1977 gegründet. Die Geschäftsstelle der EDR ist im niederländischen Bad Nieuweschans angesiedelt. Diese hat sich zu einem deutsch-niederländischen Begegnungszentrum entwickelt, in dem grenzübergreifende Veranstaltungen und andere Aktivitäten stattfinden und zahlreiche grenzübergreifende Projekte auf den Weg gebracht werden. Die EDR hat sich als erste Adresse für alle Fragen bezüglich der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in der Region etabliert. Für die Zukunft gilt es weiterhin, die Vorteile eines zusammenwachsenden Europas zu erkennen und zu nutzen.
Wir bedanken uns für die Förderung aus dem INTERREG V A-Programm Deutschland-Nederland, ohne die das Projekt nicht hätte realisiert werden können. Das Projekt wurde zudem mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung sowie der Provinzen Fryslân und Groningen kofinanziert. Die Watten-Agenda wurde begleitet durch das Programmmanagement bei der Ems Dollart Region (EDR).
Abschlussbericht
Im Projekt Watten-Agenda wurden folgende Arbeitspakete bearbeitet
Watten-Agenda 2.0
Im Mittelpunkt des grenzübergreifenden Projektes „Watten-Agenda 2.0“ stehen die Verringerung von Umweltbelastungen sowie innovativen Ansätze zur Weiterentwicklung eines nachhaltigen wertschätzenden Tourismus am Weltnaturerbe Wattenmeer: Vom nachhaltigen Eventmanagement mit besonderem Blick auf die Vermeidung von Plastikmüll, über Einbindung von bürgerschaftlichem Engagement bis hin zur Verringerung der Lichtverschmutzung. Social Media trifft auf Wattenmeer, Angebote für Menschen mit Einschränkungen werden ebenso entwickelt, wie Ansätze für eine nachhaltigere Mobilität, ein grenzübergreifender Wattenmeer-Styleguide macht das Naturerbe im Projektgebiet direkt bei den Leistungsträgern sichtbarer und die Natur und Kultur werden intensiver miteinander verknüpft.